Du bist schon seit vielen Jahren in der Versicherungsbranche tätig. Wie hat sich deiner Meinung nach das Versicherungswesen in den letzten 20 Jahren entwickelt?
Lange wirkte die Branche fast wie eine Insel der Glückseligen. Langfristige Vertragsbeziehungen, geringe Preistransparenz und etablierte Vertriebsstrukturen bescherten eine rentable und sichere Existenz. Das änderte sich mit den Jahren - gestiegene Transparenz und Preissensibilität der Kunden erhöhten den Wettbewerbsdruck. Finanzkrisen und Niedrigzinsumfeld brachten massive Auswirkungen. Neue Regulatorien (IDD, DSVGO) und Digitalisierung sind die heutigen Trendwörter und werden uns in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen. Wir nehmen diese gerne an.
Einer der Leitsprüche der Firma Brindlinger ist „Mit starken Werten gewappnet für die Zukunft“. Wie darf man das verstehen?
Ehrlichkeit und Handschlagqualität bedeuten für uns nicht, gängigen Klischees zu entsprechen, sondern mit echter Kompetenz zu überzeugen. Das Gefühl, stets begleitet zu werden und das Wissen um einen Partner, der vor allem in anspruchsvollen Situationen besteht. Die Ruhe, die Klarheit und die Überzeugung, stets das Optimum für den Kunden zu erreichen.
Nachdem wir dich zuerst gefragt haben, wie sich die Versicherungsbranche in den letzten 20 Jahren entwickelt hat, möchten wir nun von dir wissen, wohin die Reise geht. Vor welchen Herausforderungen werden Versicherungsnehmer stehen, um auch in Zukunft umgehend geschützt zu sein?
Wie schon erwähnt werden uns Regulatorien und Digitalisierung in den nächsten Jahren massiv beschäftigen, die Versicherungslandschaft verändert sich grundlegend. In der Zukunft wird es immer weniger darum gehen, Risiken zu steuern, als vielmehr darum, sie zu verhindern. Mit immer mehr Daten, die zur Verfügung stehen, wird künftig die Risikoprävention und nicht das Risikomanagement im Vordergrund stehen. Selbstlernende Maschinen und künstliche Intelligenz ermöglichen genauere Datenanalysen und damit präzisere Vorhersagen von Risiken. Auch die Versicherungsnehmer selbst setzen zunehmend auf Technologien, die Risiken vorbeugen z.B. Fitness-Tracker, der den Träger warnt, dass dessen Herzfrequenz ungewöhnlich hoch ist oder eine Autosoftware, die den Fahrer vor Objekten oder Personen im toten Winkel warnt; ein intelligentes Zuhause, das dem Besitzer eine Brandgefahr anzeigt, usw.
Technologischer Fortschritt ist ein zweischneidiges Schwert – einerseits erleichtert es, Risiken vorherzusagen und zu verhindern, anderseits bringt er neue Risiken wie z. B. die Cyberkriminalität mit sich.